Freitag, 9. September 2011

Wer sich in Gefahr begibt - Ann Granger

Inhalt

England, 1864. Als Lizzie Martin mit dem Zug nach London kommt, um eine neue Stelle anzutreten, ahnt sie nicht, welche Abenteuer hier auf sie warten. Doch schon der erste Eindruck, den sie von der Stadt bekommt, ist bedrückend. Bereits vor dem Bahnhof begegnet sie einem Leichenwagen, der eine tote Frau abtransportiert. Und in ihrem neuen Heim angekommen, erfährt sie, dass ihre Vorgängerin unter mysteriösen Umständen von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist. Lizzies Neugier ist geweckt. Zusammen mit ihrem alten Bekannten Inspector Benjamin Ross beginnt sie nachzuforschen ...

368 Seiten
Bastei Lübbe

Meine Sicht der Dinge


Diese verhältnismäßig neue Reihe aus der Feder der Erfolgsautorin Ann Granger hat mich wahrlich überrascht. Nicht nurm, dass  sich diesmal die Reihe in der von mir heißgeliebten viktorianischen Zeit abspielt, nein, die Autorin versteht es in dieser Reihe auch von der ersten Seite an die Hauptprotagonisten sehr interessant und liebenswert zu gestalten. Das fehlte mir in der Markby & Mitchell-Reihe doch schon sehr. Dort blieb die weibliche Hauptdarstellerin für mein persönliches Empfinden bis zum letzten Band eher unsympathisch und ihr männlicher Gegenpart manchmal ein wenig farblos. Hier konnte ich mich sofort in die ganz besondere Persönlichkeit von Lizzie Martin einfühlen und Benjamin Ross vereinnahmte mich von seinem ersten Erscheinen an für sich.
Zu Beginn wurde ich davon überrascht, dass sich die Autorin darauf einließ sowohl Kapitel aus Lizzie Martins Sicht, wie auch Kapitel aus Ben Ross’s Sicht in der Ich-Form zu schreiben. Was im ersten Augenblick verwirrend anmutete, machte innerhalb kürzester Zeit wirklich Sinn und die Verwirrung wich wahrhafter Begeisterung. Auf diese Weise konnte ich als Leserin die Ansichten und Denkweisen beider Hauptdarsteller kennenlernen und gewann sie umso schneller lieb.
Inhaltlich kann ich nur sagen, dieser Fall ist wirklich überraschend abwechslungsreich. Zuerst kam es mir so vor als wäre er allzu leicht zu durchschauen, doch die Autorin verstand es hervorragend Wendungen einzufügen und Nebendarsteller in ein Licht zu rücken, dass es dem Leser sehr leicht machte einen Irrweg in seinen Gedankengängen einzuschlagen. Wodurch das Ende umso spannender ausfiel.
Las ich bisher schon die 15-teilige Marby & Mitchell-Reihe mit Begeisterung, so freue ich mich nun erst recht auf die absolut faszinierende neue Martin & Ross-Reihe, von der es bisher zwei Taschenbücher gibt.

WARNUNG!

Jetzt kommt etwas, was ich nie zuvor getan habe, ich spreche eine Warnung aus.
Zu diesem und auch dem zweiten Band der Lizzie Martin & Benjamin Ross-Reihe gibt es jeweils Hörbücher zu erwerben. Gesprochen von Katharina Thalbach. Und genau das ist das Problem. Keine Frage, Katharina Thalbach ist eine große Schauspielerin und ich möchte ihr auch nicht absprechen, dass sie diese Hörbücher mit Inbrunst liest, aber...
Ihre Stimme, die nun einmal, freundlich ausgedrückt, sehr eigen ist, passt nicht im Geringsten zu diesen Büchern. Wenn sie Lizzie Martin spricht habe ich das Gefühl ein Buch über eine alte, knorrige Frau zu lesen. Ganz zu schweigen von Benjamin Ross, der durch sie klingt wie ein knurriger Fischverkäufer. Der gesamte Charme dieser Charaktere wird in Grund und Boden gesprochen. Ich habe es ehrlich gesagt nicht geschafft auch nur Teil 1 fertig zu hören.

Eure
Sylvia

Ein mysteriöser Krimi


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